Skip to content

Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten

Auf dieser Seite finden Sie von GO-ON Suizidprävention Steiermark betreute oder unterstützte wissenschaftliche Arbeiten. 

dissertationen

  • Carmen Julia Schlojer, BA MA

    Titel: Die Vulnerabilität von Männern in Krisen. Eine qualitative Forschung zu einer gendersensiblen Suizidprävention und Hilfe in Krisen für Männer.

    Dissertation an der Alpen Adria Universität Klagenfurt/ Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften.

Das leitende Forschungsinteresse dieser Dissertation bezieht sich auf Suizidalität und Hilfesuchverhalten von Männern in Krisen. Es wird untersucht, wie Suizidprävention und Hilfe in Krisen gestaltet sein müssen, damit Männer davon profitieren. Im Zuge der empirischen Forschung wurden offene Leitfadeninterviews mit cis-Männern sowie leitfadengestützte Interviews mit Fachpersonen aus der Suizidprävention und/ oder mit Erfahrungen in der Arbeit mit Männern in Krisen geführt. Als Forschungsfeld wurden mit den steirischen Bezirken Murau und Murtal zwei ländliche Regionen mit österreichweit sehr hohen Suizidraten ausgewählt. Durch die vorliegende Dissertation wird verdeutlicht, dass Männer als spezielle Risikogruppe für Suizidalität anerkannt werden müssen. Ein dementsprechender Bedarf an Prävention und Hilfe verlangt nach der Entwicklung von speziellen Angeboten. Aus den Forschungsergebnissen entwickelten sich drei Modelle, die Anregungen dafür bieten, welche demnächst veröffentlicht werden.

Diplom- und masterarbeiten

  • Nikola Barbara Kopp, BA

    Titel: Suizidprävention im Alter. Analyse verschiedener theoretischer Ansätze und deren Implementation im österreichischen Gesundheitswesen.

    Masterarbeit an der Medizinischen Universität Graz im Universitätslehrgang Public Health.

Alle 40 Sekunden beendet eine Person auf der Welt ihr Leben durch die eigene Hand (Lewitzka et al., 2019). Auch in Österreich versterben jedes Jahr hunderte Menschen durch Selbsttötung – dabei ist die relative Rate der Personen, welche sich im höheren und hohen Lebensalter das Leben nehmen, am höchsten und steigert sich mit zunehmendem Alter auf ein Vielfaches der Durchschnittsbevölkerung (BMSGPK, 2021). Um die Beweggründe für suizidales Verhalten und Erleben zu erklären sind in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen zahlreiche Theorien entwickelt worden. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist der Vergleich etablierter psychologischer Theorien im Hinblick auf den Suizid im Alter, hierunter vor allem der Interpersonalen Theorie nach Joiner (2005) und des Integrativen Motivational Volitionalen Modells suizidalen Verhaltens nach O’Connor (2011). Zusätzlich wird auf
Basis dieser Theorien die theoriegeleitete Suizidprävention in Österreich beleuchtet und deren Implementation im österreichischen Gesundheitswesen aufgezeigt. Durch die Gegenüberstellung der Theorien und die Analyse der Anwendung theoriebasierter Ansätze in bestehenden Präventionsstrategien konnte aufgezeigt werden, dass am ehesten Bestandteile der etablierten Interpersonalen Theorie von
Joiner (2005) in bestehende Angebote Eingang gefunden haben und der Schwerpunkt dabei auf der sozialen Teilhabe vulnerabler Personen liegt. Da das Integrative Motivational-Volitionale Modell suizidalen Verhaltens nach O’Connor (2011) jedoch als eine Erweiterung von Joiners Theorie (2005) verstanden werden kann, sind ebenfalls Konzepte dieses Ansatzes in der Gesundheitsförderung erkennbar. Zum derzeitigen Zeitpunkt scheint keine der beiden Theorien alleine als direkte Basis für nationale Suizidprävention zu fungieren. Eine vermehrt theoriegeleitete Ausrichtung bestehender und zukünftiger Suizidpräventionsangebote auf die beiden wissenschaftlich evaluierten Ansätze wäre angesichts der dauerhaft hohen Suizidrate eine lohnenswerte Strategie im österreichischen Gesundheitswesen. Durch die steigende Lebenserwartung der österreichischen Bevölkerung und den demografischen Wandel wird die Problematik des Suizides im höheren Lebensalter in den kommenden Jahrzehnten immer mehr an Relevanz gewinnen und das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen stellen.

  • Teresa Kmetitsch, BA

    Titel: Risikogruppe Landwirtschaft? Arbeitsplatzbezogene und geschlechtsspezifische Faktoren für Suizidalität in der Landwirtschaft.

    Masterarbeit an der Universität Wien im Masterstudium Internationale Entwicklung.

Trotz häufiger medialer Berichterstattung und mehreren veröffentlichten Erfahrungsberichten ist Suizidalität in landwirtschaftlichen Berufen nur wenig wissenschaftlich erforscht – Zahlen und Fakten sind in Österreich kaum vorhanden. Durch eine Annäherung an das Feld über Bildungsangebote sowie psychosoziale Beratungsstellen versucht die Masterarbeit aus dem Jahr 2022 diese Forschungslücke ein wenig zu schließen. Interviews mit Menschen mit Expertise aus landwirtschaftsnahen Vereinen und Initiativen zeigen Risikofaktoren dieser Berufsgruppe und geschlechtsspezifische Aspekte für Suizidalität in der Landwirtschaft.

 

  • Kerstin Rieger, MSc

    Titel: Die Rolle der Suizidprävention in der Primärversorgung.

    Masterarbeit an der Medizinischen Universität Graz im Universitätslehrgang Public Health. 

Im Jahr 2018 nahmen sich in Österreich 950 Männer und 259 Frauen das Leben. Daraus ergibt sich eine Suizidrate von 23,4 pro 100.000 EW bei Männern und 5,5 pro 100.000 EW bei Frauen. Todesfälle, die vermieden werden können. 77 % der Menschen, die einen Suizid begehen suchen im Jahr vor der Tat den Kontakt zu ihrem*r Hausarzt*Hausärztin. Somit nehmen Hausärzt*innen eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Suizidalität ein. Diese Arbeit hat zum Ziel, mögliche Einflussfaktoren auf Suizidalität, die in einem PVE erkannt werden können zu erfassen und Konzepte, die international Anwendung in der Suizidprävention im Setting Primärversorgung oder Allgemeinmedizin finden, zu identifizieren und daraus Ansatzpunkte für Suizidprävention in österreichische PVEs abzuleiten. Anfangs soll eine ausführliche Literaturrecherche zum Thema Suizidprävention durchgeführt werden, um einen Überblick über dieses Thema zu erhalten. Im empirischen Teil soll durch qualitative Experten*inneninterviews Ansatzpunkte für die stärkere Einbindung der Suizidprävention in die Primärversorgung identifiziert werden. Auf Basis der transkribierten Interviews wird im nachfolgenden Schritt eine inhaltliche Analyse durchgeführt. Körperliche Einschränkungen, psychische Vorerkrankungen und Krisen im Leben der Patient*innen stellen Einflussfaktoren auf Suizidalität dar, welche im PVE von Allgemeinmediziner*innen erkannt werden können. Eine stärkere Vernetzung zwischen suizidpräventiven Organisationen, sowie die Schulung von Allgemeinmediziner*innen und dem Gesundheitspersonal stellen Ansatzpunkte für die Umsetzung von Suizidprävention in österreichischen PVEs dar. Der Ausbau des Schulungsangebotes, sowohl für Ärzt*innen, aber auch für alle die als Gatekeeper zum Einsatz kommen könnten, sollte in Österreich weiter forciert werde. Außerdem sollte Suizidprävention, sowie psychosoziale Gesundheit, stärker in das Versorgungskonzept der PVEs einfließen. Des Weiteren sollten Hausärzt*innen in PVEs auf ihre wichtige Funktion, die sie in der Suizidprävention einnehmen könnten, hingewiesen werden.

seminararbeiten

  • Magdalena Hauer

    Titel: Potentielle Auswirkungen der Thematisierung von Suizid in AV-Medien. 

    Seminararbeit an der FH Wien, WKW – Schwerpunkt Medien